Eingeklebtes DämmmaterialKräftiger Wind findet einen Weg durch jeden noch so kleinen Spalt. Seitdem wir mit Klebeband die eingebrachten Platten zusätzlich verkleben konnten wir keinen Windzug mehr registrieren. Das Klebeband muss leider bei jedem Öffnen des Rollladenkastens zerschnitten werden.

Neue Fenster und alte Rollladenkästen

Gelegentlich werden aus verschiedenen Gründen neue Fenster mit Zweifach- oder Dreifachverglasung in Kombination mit alten Rollladenkästen aus Holz verbaut Diese Rollladenkästen bestehen oft nur aus wenigen Millimeter dicken Pressspanplatten und weisen daher nur einen überschaubaren Dämmwert auf. Zudem wurden diese Holzkästen oft mehrfach überstrichen, übertapeziert oder anderen Maßnahmen unterzogen, wodurch sie schlichtweg unansehnlich geworden sind.

Mit etwas Aufwand können diese alten Holzkästen jedoch optisch aufgewertet und dämmtechnisch verbessert werden.

Alte Rollladenkastenverkleidung
Die Verkleidung von alten Rollladenkästen ist in den wenigstens Fällen noch ansehnlich oder Erhaltenswert. Darüber hinaus bieten die meist nur wenige Milimeter starken Bretter kaum Schutz vor der Umwelt und kosten so bares Geld.

Selbstbau oder Sanierungssätze

Wirkliche Sanierungssätze, welche Rollläden optisch und technisch modernisieren sind nicht wirklich verfügbar. Es gibt jedoch fertige Dämmungen für Rollladenkästen, welche einfach in den Rollladenkasten gelegt werden. Diese sind allerdings relativ teuer und passen nicht in jeden Rollladenkasten. Nichtsdestotrotz erleichtern diese Sets das nachträglich Dämmen eines Rollladenkastens.

Mit etwas mehr Arbeitsaufwand lassen sich die alten Rollladenkästen jedoch günstiger und auch besser dämmen. Bei unseren ersten Rollladenkästen haben wir noch Styropor (expandiertes Polystyrol (EPS)) genutzt, sind dann aber umgestiegen auf XPS (z.B. Jackodur). Neben dem etwas besseren Dämmwert von XPS haben wir festgestellt, dass XPS Platten einfacher, genauer und sauberer zu verarbeiten sind.

Je mehr, desto besser

Grundsätzlich gilt, dass der zur Verfügung stehende Platz ausgenutzt werden sollte und die Dämmung somit in der maximal möglichen Stärke eingebracht werden sollte. Hierbei sollte jedoch aufgepasst werden, dass der Rollladenpanzer nicht die Dämmung berührt, da dies zu Störungen führen kann. Gerade Rollläden über bodentiefen Fenstern oder Türen haben im aufgewickelten Zustand einen hohen Platzbedarf. Gegebenenfalls muss hier durch Aufdoppelung der zur Verfügung stehende Platz erhöht werden.

Dämmung rundum oder nur zum Raum hin?

Ein Ansatz ist es nur die Seiten des Rollladenkasten zu dämmen, welche zum Raum hin zeigen und die Wand und Deckenseiten nicht zu dämmen. Ein anderer (und auch mein favorisierter Ansatz) ist es alle Seiten zu dämmen und so ein Auskühlen von Mauerwerk und Decken zu reduzieren.

Wichtig ist es jedoch den Rollladen nicht komplett zu verkleben und jede Lücke mit Bauschaum auszufüllen, sondern die Dämmung so zu verbauen, dass ein späterer Zugang zum Rollladen möglich ist.

Schutz gegen Wind

Schon in der Planungsphase haben wir uns Gedanken gemacht die Dämmung so zu konstruieren, dass selbst starke Windböen keine Chance haben in den Innenraum zu gelangen. Bei unseren ersten Versuchen haben wir daher die Dämmung mehrlagig und möglichst passgenau in den Rollladenkasten verbaut. Zusätzlich haben wir die Rollladenkästen mit 1,8cm Leimholzplatten verstärkt. Diese Kästen waren zusätzlich an den Auflageflächen mit Moosgummi versehen. Leider mussten wir feststellen, dass bei kräftigen Windböen der Wind immer einen Weg gefunden hat kalte Luft in den Wohnraum zu drücken. Es war zwar nur minimal, aber in unseren Augen kein zufriedenstellendes Ergebnis.

Als Folgerung sind wir wieder umgestiegen auf eine einlagige Dämmung und haben diese an allen Stoßkanten mit Klebeband abgedichtet. Dies erlaubt eine schnelle und noch dichtere Installation der Dämmung, bringt aber den Nachteil mit, dass das Klebeband zerschnitten werden muss, wenn Zugang zum Rollladen benötigt wird.

Optische Aufwertung mit einer neuen Front

Wie bereits angemerkt bieten die typischen dünnen alten Holzplatten der Rollladenkästen null Dämmung und keine ansehnliche Optik. Mit einer neuen Abdeckung lässt sich hierbei beides verbessern. In unserem Fall haben wir uns für eine 18mm starke Holzplatte aus Leimbindern entschieden. Für eine ansprechende Optik (und zum Ausgleich der Unebenheiten des Rollladenkastens) bietet es sich an die neue Abdeckung einige Millimeter überstehen zu lassen und die Ränder abzuschrägen. Sofern die notwendigen Werkzeuge nicht verfügbar sind kann dies auch beim Holzhändler oder Baumarkt durchgeführt werden.

Weiterhin sollten die Rückseiten der Abdeckung mit an den Kanten mit einem Moosgummi beklebt werden, um Unebenheiten am bestehenden Rollladenkasten ausgleichen zu können.

Mit den richtigen Werkzeugen ein überschaubarer Arbeitsaufwand

Auch wenn man auf einige Arbeiten verzichten kann (z.B. Zuschnitt beim Holzhändler), ist die Modernisierung des Rollladenkastens ohne das richtige Werkzeug mühsam und schwierig durchzuführen.

So kann man das Dämmmaterial zwar auch mit einem Messer zuschneiden, man wird aber feststellen, dass ein mit Handkreissäge und Führungsschiene zugeschnittenes Element wesentlich passgenauer und damit leichter zu verarbeiten ist.

Anbei eine Auflistung der benötigten Materialien und Werkzeuge für eine neue Abdeckung und Isolierung des Kastens.

Material

  • Ausreichend XPS, bzw. EPS in der maximal möglichen Stärke
  • Kleber und Bauschaum zur Befestigung des Dämmmaterials
  • ggf. Holzleisten (z.B. 18 x 36), um Platz für Dämmmaterial zu schaffen
  • Neuer Rollladendeckel (z.B. 18mm Leimbinder o.ä.)
  • Farbe, falls der Deckel gestrichen werden soll (Wir haben Dispersionsfarbe genutzt)
  • Schrauben (z.B. 4 x 70mm)
  • Abdeckkappen für Schrauben

Werkzeug

  • Zollstock oder Laserentfernungsmesser
  • scharfes Messer, Handsäge
  • Kreissäge mit Führungsschiene
  • Kantenfräse
  • Akkuschrauber

Fazit

Es ist unbestritten, dass es vorteilhafter ist, bei einem Fenstertausch gleich neue, integrierte Rollladenkästen einzubauen. Werden die Rollladenkästen jedoch nicht ausgetauscht, ist eine nachträgliche Dämmung der alten Rollladenkästen unumgänglich.

Muss nur der Rollladenkasten gedämmt werden, hält sich der Aufwand insgesamt in Grenzen. Ist jedoch aus Platzgründen der Rollladenkasten umzubauen, ist der Gesamtaufwand deutlich höher. Mit dem richtigen Werkzeug ist der Umbau zwar anspruchsvoll und zeitaufwendig (ca. 1 – 1,5 Tage), aber durchaus machbar.

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