Lumix GX80 mit abgenommenem 25mm (50mm Kleinbild) Objektiv.Die Lumix GX80 ist eine Super Kamera für den Einstieg in die Fotografie mit einem äußerst guten Preis-/ Leistungsverhältnis.

Vom Smartphone über die Kompaktkamera zum MicroFourThirds-System (MFT) mit der Lumix GX80

Ende der 90er und Anfang der 00er Jahre verbreiteten sich sowohl Mobiltelefone als auch Digitalkameras. Obwohl in der Qualität deutlich schlechter als die in den Familien vorhandenen analogen Kameras, wurden diese von den Digitalkameras verdrängt, die gefühlt in jedem Elektronikfachgeschäft und Supermarkt verkauft wurden. Mit den Digitalkameras wurde geknipst, was das Zeug hielt und anschließend wurden viele dieser Bilder auf den Festplatten vergessen und waren in vielen Fällen für immer verloren, da Cloud-Dienste wie Apple, Google Fotos oder Onedrive noch nicht weit verbreitet waren.

Gegen Ende der 2000er Jahre bekamen die Digitalkameras Konkurrenz. Zuerst kamen die Handys mit Fotofunktion, dann die Smartphones. Auch wenn die ersten Handyfotos eher eine Beleidigung waren, wurden die Geräte von Generation zu Generation besser und verdrängten nach und nach die bis dahin verbreiteten Kompaktkameras.

Vom Smartphone über die Kompaktkamera zum MicroFourThirds (MFT) System mit der Lumix GX80Leider musste ich feststellen, dass die vielen schicken Smartphone-Fotos beim Zoomen auf dem Bildschirm oder beim Ausdrucken nicht so überzeugend sind. Also habe ich mich auf die Suche gemacht und mich zunächst auf die Kompaktkameras konzentriert, weil sie schön klein sind und trotzdem über Zoomobjektive verfügen, mit denen man über 30 Mal vergrößern kann.

Nach eingehender Recherche zum Thema Kompaktkameras kam ich jedoch zu dem Schluss, dass viele Kompaktkameras entweder keine signifikante Verbesserung gegenüber der Fotografie mit dem Smartphone bieten oder preislich im Einstiegsbereich der deutlich flexibleren Systemkameras angesiedelt sind. Daher habe ich das Thema Kompaktkameras ad acta gelegt und mich für den Einstieg in die Fotografie auf Systemkameras festgelegt.

MFT, ASPC oder Vollformat, warum nicht gleich Mittelformat?

Gefühlt wurde ich als absoluter Anfänger in der Fotografie gleich zu Beginn meiner Recherchen mit den verschiedensten Fachbegriffen überschüttet. Neben den komplex erscheinenden, aber schnell verständlichen Abhängigkeiten von Blende, Verschlusszeit und ISO, muss man als Anfänger die Eigenschaften der verschiedenen Kamerasysteme verstehen und sich dann entscheiden, in welches System man investieren möchte. Ein Umstieg auf ein anderes System ist zwar immer möglich, aber schnell sehr teuer.

Die Entscheidung für ein System ist jedoch nicht einfach, da alle Systeme ihre Vor- und Nachteile haben. Das Micro Four Thirds (MFT) System besticht beispielsweise durch relativ günstige Preise und eine große Auswahl an Objektiven. Zudem sind MFT-Kamerabodies und -Objektive aufgrund des kleineren Sensors oft kompakter gebaut als ihre größeren Pendants. Allerdings schneidet das MFT-System insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen in der Regel schlechter ab als Kleinbildkameras. Das ASPC-System liegt in allen Vor- und Nachteilen genau zwischen MFT und Kleinbildformat.

Das Problem bei der Auswahl des richtigen Systems ist, dass man gerade als Anfänger in den meisten Fällen gar nicht weiß, was man eigentlich hauptsächlich fotografieren möchte. Dementsprechend versucht man natürlich eine Kamera zu finden, die in vielen Bereichen gut ist und so landet man letztendlich bei den aktuellen Topmodellen der einzelnen Händler. Und ehrlicherweise muss man sagen, dass Vollformatkameras schon am besten sind, aber auch sehr teuer.

Ich habe mir dann verschiedene Kameras im Einsteigerbereich der einzelnen Hersteller angeschaut und in Foren, Instagram etc. nach realen Bildern von Nutzern der jeweiligen Kamera gesucht. Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das MFT-System für mich vollkommen ausreichend ist.

Einstieg in das MFT System

Gebrauchte Lumix GX80 als Einstieg

Nach der Entscheidung für das MFT-System fiel die Wahl relativ schnell auf die Lumix GX80. Die Lumix GX80 ist eine 2015 vorgestellte Kamera, die von Panasonic als Einsteigermodell vermarktet wird. Die Lumix GX80 überzeugte mich durch den stabilisierten 16MP Sensor, den integrierten Sucher und das schicke, kompakte Design. Zudem ist die Lumix GX80 auf dem Gebrauchtmarkt zu fairen Preisen sehr gut vertreten.

Die Lumix GX800 ist preislich sehr interessant und sehr kompakt, hat aber keinen Sucher und war deshalb für mich nicht interessant. Eine weitere Option wäre noch die Lumix GX9 gewesen, die ein verbesserter Nachfolger der Lumix GX80 ist, aber noch einmal deutlich teurer.

Festbrennweite anstelle von Teleobjektiv

Bevor ich mich mit der Fotografie beschäftigte, war mir der Unterschied zwischen Festbrennweiten und Teleobjektiven nicht bewusst. Für meine Anfänge habe ich mich aus folgenden Gründen für eine Festbrennweite entschieden:

  • Festbrennweiten sind in der Regel lichtstärker als Teleobjektive (vor allem im Vergleich zu preiswerten Objektiven) und erleichtern daher das Fotografieren in Innenräumen oder in der Dämmerung.
  • Da man mit einer Festbrennweite nicht zoomen kann, muss man anders fotografieren. Man muss sich also bewegen, um das Motiv so zu fotografieren, wie man es möchte. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich viel weniger fotografiert habe und mich mehr auf die einzelnen Bilder konzentriert habe.
Ein Weinblatt vor der untergehenden Sonnen
Mit einer lichtstarken Festbrennweite ist es möglich, auch noch die letzten Sonnenstrahlen eines zu Ende gehenden Tages zu nutzen – und das bei freihändigen Verschlusszeiten.

Für den Anfang habe ich mich für das Panasonic Lumix H-H025E-K Objektiv entschieden, eine 25mm Festbrennweite mit Blende F1.7, was einem 50mm Objektiv im Kleinbildformat entspricht. Das 25mm Objektiv ist eine sogenannte Normalbrennweite und hat mir von Anfang an viel Spaß und Erfolg beim Fotografieren gebracht. Einen ausführlichen Bericht über das Objektiv H-H025E-K gibt es auf dieser Webseite im Artikel „Panasonic LUMIX H-H025E-K, Lichtstarkes 25mm MFT Objektiv mit F1.7„.

Getreide im Sommer 2023
Je weiter der Hintergrund entfernt ist, desto leichter und besser verschwindet er vor dem eigentlichen Motiv. Mit einem größeren Vollformatsensor ist dieser Effekt in der Regel jedoch leichter zu erreichen.

Um Landschaften besser einfangen zu können, habe ich mir als Ergänzung ein Weitwinkelobjektiv mit der Panasonic Lumix H014A 14mm F2.5 gekauft. Über dieses Weitwinkelobjektiv werde ich noch einen separaten Beitrag schreiben.

Bildbearbeitung gehört dazu

Fotolabor

Die Lumix GX80 ist in der Lage, Bilder als JPG und/oder RAW Dateien für die spätere Verwendung zu speichern. Natürlich kann man die JPG-Dateien auch direkt betrachten, aber da ist meiner Meinung nach die Enttäuschung vorprogrammiert. Im Jahr 2023 sind wir einfach von den modernen Algorithmen der Smartphones verwöhnt, die mit ihrer Rechenleistung den meisten Kameras überlegen sind. Ich vergleiche daher die nachträgliche Entwicklung von Fotos in der Bildbearbeitung mit dem klassischen Entwickeln und Vergrößern von Bildern im dunklen Fotolabor.

Bearbeitung eines Bildes in Photomator Pro
Gerade in den RAW Dateien sind unheimliche viele Informationen enthalten, welche erst durch die Nachbearbeitung sichtbar werden.
Sonnenaufgang im Frühjahr 2023
Die Farbverläufe, die Lichtquellen und auch die Farben können individuell angepasst werden, um das gewünschte Bild in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken.

Pixelmator und Photomator Pro

Das Quasi-Standardprogramm für die Entwicklung und Nachbearbeitung von Bildern ist heute Adobe Lightroom, das allerdings nur noch als Abo-Version zu günstigen Preisen erhältlich ist. Da ich aber kein Freund von Abo-Modellen bin, habe ich nach einer Alternative gesucht und diese in den Programmen Pixelmator Pro sowie Photomator gefunden.

Die Programme benötigen natürlich eine gewisse Einarbeitungszeit und manches erscheint am Anfang komplex und unverständlich, aber nach einiger Zeit hat man seine eigenen Abläufe gefunden und ist dementsprechend schnell in der Bearbeitung der Fotos. Ich empfehle hier auf YouTube nach Tutorials zu suchen und diese einfach für die Bearbeitung der Fotos zu nutzen.

Lumix GX80

Fotografie mit der Lumix GX80

Die Lumix GX80 ist eine kleine Kamera, die aber die gängigsten Einstellmöglichkeiten zum Fotografieren bietet. Außerdem verfügt die Kamera über einen internen Bildstabilisator und ermöglicht das Fotografieren mit kurzen Verschlusszeiten. Für mich war es wichtig, dass die Kamera einen Sucher hat, da dieser besonders bei Sonnenlicht hilft, das Motiv ins rechte Licht zu rücken. Allerdings ist die Kamera nicht gegen Wasser und Staub geschützt, so dass sie nicht bei jedem Wetter eingesetzt werden kann. Zum Fotografieren selbst möchte ich eher auf Testberichte und YouTube Videos zur GX80 von professionellen Fotografen verweisen. Hier ein Video-Link zu einem Vergleichstest der Lumix GX80 mit der Lumix GX9 von Fotokoch.de.

Videos mit der Lumix GX80

Die Panasonic LUMIX GX80 kann Videos in 4K aufnehmen, hat aber keinen separaten Mikrofoneingang. Ich benutze zwar ab und zu die Videofunktion, um kurze Sequenzen aufzunehmen, aber der Ton ist schon bei leichtem Wind sehr schlecht. Wer ernsthaft Videoinhalte produzieren möchte, sollte daher auf ein Modell mit Mikrofoneingang zurückgreifen, z.B. die Panasonic Lumix G91.

Fazit zum Einstieg mit der Lumix GX80

Ernüchterung nach den ersten Versuchen

Wer lange Zeit mit einem Smartphone fotografiert hat, wird nach den ersten Versuchen mit einer Systemkamera unzufrieden und ernüchtert sein. Wer mit dem Smartphone schöne Bilder von seinen Katzen gemacht hat, wird mit einer Systemkamera zunächst nicht zufrieden sein. Das liegt zum einen an der überlegenen Bildbearbeitung des Smartphones und zum anderen daran, dass man die mit der Kamera gemachten Bilder meist direkt auf dem großen Display betrachtet.

Langsame, aber stetige Lernkurve

Wichtig ist, nach den ersten Misserfolgen nicht aufzugeben und aus den eigenen Bildern zu lernen und sich stetig zu verbessern. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, wie man sich positionieren muss, um eine Geschichte hinter Motiv und Bild zu bekommen, man lernt Verschlusszeit und Blende besser zu verstehen und einzusetzen und auch die Nachbearbeitung der Bilder wird immer flüssiger und schneller.

Vielleicht merkt man mit der Zeit auch, welche Art der Fotografie einem liegt oder man wechselt sogar von der Fotografie zum Videobereich und spezialisiert sich dort. Mit der gesammelten Erfahrung kann man schließlich gezielt weitere Objektive kaufen oder auf ein anderes System umsteigen.

Weiter im MFT System oder Systemwechsel

Nachdem ich die Grundlagen der Fotografie (zumindest in meinen Augen) verstanden hatte, interessierte mich der Wechsel zum Kleinbildformat. Eigentlich fand ich den Umstieg auf das Kleinbildsystem von Sony in Form der A7iii, A7c oder sogar A7iv interessant. Letztendlich bin ich aber beim MFT-Format geblieben, weil man auch damit wunderbare Bilder machen kann, es kompakter ist und der Preis einfach günstiger ist, vor allem für Hobbyfotografen.

Produktempfehlungen

Es ist schwierig, Produktempfehlungen für den Einstieg zu geben. Generell würde ich empfehlen, sich zumindest für das Kameragehäuse auch auf dem Gebrauchtmarkt umzusehen. Für mich war die LUMIX GX80 in Kombination mit der 25mm Festbrennweite H-H025E-K eine gute Kombination für den Einstieg. Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass ich gerne Landschaften fotografiere und ein Weitwinkelobjektiv eine gute Ergänzung wäre.

Außerdem entwickelt man sich in der Fotografie sehr schnell weiter und deshalb würde ich mir jetzt keine Lumix GX80 mehr kaufen, sondern eher eine Stufe höher einsteigen. Verkaufen würde ich die GX80 aber auch nicht, da der Mehrwert einer Lumix GX9 oder Olympus e-M10 Mark IV nicht so groß ist. Ich würde aber in diesem finanziellen Bereich bleiben und dementsprechend etwas mehr Geld in die Objektive investieren.

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