Das iPad mini 7 – Ein Kompromiss für die mobile Bildbearbeitung

Vorurteile gegenüber Tablets

Ich interessiere mich sehr für Technik und auch für technischere Spielereien. Als die ersten Tablets um 2010 auf den Markt kamen, war ich begeistert. Im Laufe der Jahre habe ich viele Geräte ausprobiert, aber keines konnte mich wirklich überzeugen. Für die mobile Nutzung waren die Tablets zu unhandlich, und für den stationären Einsatz waren sie in Leistung und Funktionalität zu eingeschränkt. Heutzutage ist die Leistung zwar kein Problem mehr, aber die Software bleibt der limitierende Faktor.

Um es vorwegzunehmen: Auch das iPad mini 7 konnte mich nicht überzeugen. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, mich über Wochen hinweg damit anzufreunden und die Limitierungen zu umgehen. Es ist ein gutes, kompaktes Tablet mit mehr als ausreichend Leistung. Allerdings habe ich festgestellt, dass ich für Kleinigkeiten immer wieder zum iPhone gegriffen habe und für alles andere lieber mein MacBook verwendet habe.

iPad mini 7 bei starker Sonneneinstrahlung
Das Display des iPad mini 7 bleibt auch bei kräftiger Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Sicherlich, das iPad Pro oder iPhone Pro sind da nochmal eine andere Nummer.

Ich habe das iPad mini 7 ausgiebig getestet und versucht, so viel wie möglich damit zu erledigen, sowohl Aufgaben, die ich normalerweise auf dem iPhone erledige, als auch solche, die ich normalerweise auf dem Mac erledige. Besonders im Bereich der Bildbearbeitung sind mir einige Dinge aufgefallen.

Vorteile des iPad mini 7 für die Bildbearbeitung

  • Leistung und Geschwindigkeit: Der A17 Pro Chip sorgt für eine 30% höhere CPU- und 25% höhere GPU-Leistung im Vergleich zum Vorgängermodell. Dies ermöglicht eine reibungslose Bearbeitung auch von größeren RAW-Dateien.
  • Kompaktes Format: Mit seinem 8,3-Zoll-Display ist das iPad mini 7 äußerst portabel und eignet sich hervorragend für die Bildbearbeitung unterwegs.
  • Apple Pencil Pro Unterstützung: Die Kompatibilität mit dem Apple Pencil Pro ermöglicht präzise Bearbeitungen und ein intuitives Arbeiten direkt auf dem Bildschirm.
  • Verbesserte Konnektivität: Der USB-C-Anschluss unterstützt nun Übertragungsraten von bis zu 10 Gbps, was den Datentransfer von und zu externen Speichermedien deutlich beschleunigt.
  • Zeigen von Bildern:Das Zeigen von Bildern ist ein wichtiger Aspekt der Fotografie. Man möchte seine fertig bearbeiteten Bilder gerne mit Freunden und Interessierten teilen. Ein Tablet, insbesondere das iPad mini 7, eignet sich hervorragend dafür.
  • Robustheit: Das iPad mini 7 hat wie alle anderen Tablets von Apple keine Schutzklasse. Dennoch macht es einen deutlich robusteren Eindruck als z.B. ein Macbook. Zum Reisen oder für Unterwegs wäre es daher tatsächlich eine optimale Alternative.

Nachteile des iPad mini 7

  • Dateiverwaltung: Die Dateiverwaltung auf einem iPad ist im Vergleich zu MacOS oder Windows einfach nur umständlich.
  • Einschränkungen in Lightroom: Lightroom Mobile ist auf dem iPad und dem iPhone zwar wirklich sehr gut umgesetzt, es gibt aber doch einige Einschränkungen. Im Folgenden Absatz habe ich etwas mehr dazu geschrieben.
  • Nicht angepasste Apps: Viele Apps sind nicht für den schönen 8,3-Zoll-Bildschirm des iPad mini optimiert. Sie werden einfach in der gleichen Größe wie auf dem iPhone angezeigt. Einige Apps scheinen dieses Problem speziell auf dem iPad mini zu haben, während es bei anderen, wie z. B. Instagram, keine vernünftige iPad-App gibt.
  • Wenig Zubehör, kein externes Display: Es gibt nur wenig Zubehör und kein externes Display. Eine externe Tastatur ist nicht verfügbar und beim Anschließen an einen externen Bildschirm wird das Display einfach nur gespiegelt. Das Seitenverhältnis von 3:2 führt dazu, dass immer schwarze Ränder links und rechts am Bildschirm zu sehen sind.

Lightroom Mobile auf dem iPad mini 7

Die Bildbearbeitung mit Adobe Lightroom auf dem iPad mini 7 funktioniert dank der hohen Leistung und der Unterstützung des Apple Pencil Pro sehr gut. Allerdings gibt es einige Punkte zu beachten:

  • Unterschiede zu Lightroom Classic: Während Lightroom CC (Cloud-Version) auf dem Desktop kaum Einschränkungen gegenüber Lightroom Classic aufweist, bietet Lightroom Mobile auf dem iPad nicht den vollen Funktionsumfang.
  • Eingeschränkte Bearbeitungsmöglichkeiten: Einige fortgeschrittene Funktionen fehlen in der mobilen Version oder sind nur eingeschränkt nutzbar.
  • Masken-Funktionalität: Die Arbeit mit Masken ist in Lightroom Mobile weniger umfangreich als in der Desktop-Version. Einige Workarounds können helfen, aber der volle Funktionsumfang wird nicht erreicht.
  • Offline-Bearbeitung: Es funktioniert zwar irgendwie, Bilder offline auf dem iPad mini 7 zu bearbeiten, aber komfortabel ist es definitiv nicht. Auch die Verschlagwortung wird nicht übernommen, was sehr schade ist.

Kein Desktop-Ersatz

Bisher konnte mich kein iPad davon überzeugen, dass es ein adäquater Ersatz für ein MacBook oder einen Desktop-PC ist. Auch das iPad mini 7 erfüllt diese Erwartungen nicht im Ansatz. Eingeschränkte App-Funktionalitäten und unzureichendes Dateimanagement stehen dem entgegen.

iPad mini 7 als zusätzlicher Bildschirm am Desktop oder MacBook.
Das Display des iPad mini 7 ist mit 8″ zwar nicht besonders groß, kann aber sehr gut als erweiterter Bildschirm genutzt werden. Ich habe die Sidecar Funktion sehr gerne genutzt und empfinde diese als praktisch.

Anwendungsfälle

Ich habe mir das iPad mini 7 in der Wi-Fi-Version mit 256 GB Speicher zugelegt, um es auf Reisen als Mac-Ersatz zu nutzen. Allerdings zeigt sich schnell, dass diese Funktionalität nur bedingt praktikabel ist. Wie bereits erwähnt, ist die Offline-Bearbeitung von Fotos mit Lightroom Mobile eher eingeschränkt und nicht so komfortabel wie auf einem Desktop.

Trotz dieser Einschränkungen macht die Bildbearbeitung am iPad mini 7 durchaus Spaß, sobald man sich mit Lightroom Mobile arrangiert hat. Besonders in Kombination mit dem Apple Pencil Pro lassen sich Masken präzise anpassen und störende Elemente einfach retuschieren. Die kompakte Größe und die starke Leistung des A17 Pro Chips machen das iPad mini 7 zu einem praktischen Begleiter für unterwegs, auch wenn es keinen vollständigen Ersatz für einen Mac oder PC darstellt.

Auch nach vielen Jahren gibt es immer noch viele Apps, welche nicht auf den Formfaktor der iPad mini 7 oder deren Vorgänger angepasst sind. So ist zum Beispiel Instagram am iPad mini 7 schlechter zu bedienen, als am Smartphone oder PC!

Fazit

Das iPad mini 7 präsentiert sich als leistungsstarkes und kompaktes Gerät für die mobile Bildbearbeitung. Mit dem A17 Pro Chip bietet es beeindruckende Performance für anspruchsvolle Bearbeitungen in Lightroom Mobile. Der handliche 8,3-Zoll-Formfaktor macht es theoretisch zum idealen Begleiter für unterwegs.

Allerdings zeigen sich im praktischen Einsatz einige Einschränkungen:

  • Lightroom Mobile bietet nicht den vollen Funktionsumfang der Desktop-Version.
  • Die Offline-Bearbeitung ist teilweise problematisch.
  • iPadOS limitiert die Produktivität im Vergleich zu vollwertigen Computern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich das iPad mini 7 nicht für die Fotografie oder Hobbyfotografie empfehlen würde. Trotz seiner hohen Rechenleistung verhindern die Einschränkungen des iPadOS, dass es auch nur vorübergehend als Ersatz für ein MacBook verwendet werden kann.

iPad mini 7 und Apple Pencil Pro
Ja. Bildbearbeitung am iPad mini 7 geht. In Lightroom funktioniert es auch gut. Am PC oder MacBook funktioniert es aber nochmal besser. Das iPad mini 7 ist hier eher als Ergänzung zu diesem zu sehen. Dies muss es einem dann aber auch finanziell Wert sein.

Verfügbarkeit

Grundsätzlich entfaltet das iPad mini 7 sein volles Potenzial erst in Kombination mit dem Apple Pencil Pro, was den Gesamtpreis des Geräts jedoch um etwa 100 € erhöht. Das iPad mini 7 ist bei vielen Händlern erhältlich und zeigt eine hohe Preisstabilität.

Da das iPad mini 7 für den mobilen Einsatz konzipiert ist, würde ich zusätzlich zum Gerätepreis auch eine hochwertige Schutzhülle und eine Displayschutzfolie einplanen.

Referenzen

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